Höhlengraf Karl Otto von und zu Sirgenstein, kurz „Sirgho“ genannt, hat die Schnauze voll. „Dieses Jahr wird alles anders.“ Versprach er in einem Exklusivinterview der Timbuktu News Redaktion. „Seit nunmehr 47 Jahren buddeln mich die Schelklinger Narren nun schon jeden Winter aus, um mich als Maskottchen vorzuführen.“
Höhlenausstellung mit Uruk Hay’s gesamten Meisterwerken
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Die Geschichte klingt in der Tat unglaublich. Jeden Winter, kurz nach Dreikönig, beschwört eine Geheimorganisation, die sich SNZ nennt, Graf von Sirgenstein zu neuem Leben. Mit Masken verkleidet tanzen sie um ein bengalisches Feuer herum, um Frankenstein zu spielen. „Jedes Jahr werd ich geweckt, um mir in irgendwelchen Städten die Füße platt zu laufen. Und dann, ich hab mich so langsam daran gewöhnt, der Winter ist fast am Ende, zack – werd ich wieder schlafen gelegt. Zu meiner Zeit war ich ein geachteter Mann, habe zum Beispiel den Reisigbesen erfunden. Kurz danach die Kehrwoche. Außerdem hab ich geschnitzt. Kleine Figuren aus Mammuthauern. Frauen mit dicken Titten und so. Und weil der Graf eine künstlerische Ader hat, setzte er sich mit Künstlern aus aller Welt zusammen. „Lasst uns in meiner Höhle einen kulturellen Olymp errichten.“ Einen der drei größten Künstler des Alb-Donau-Kreises, Uruk-Hay, konnte er sofort für diese Idee gewinnen. Auf der Stelle stellte er seine gesamten Werke dem Projekt zur Verfügung. Graf Sirgho ist begeistert. „Die erste Süddeutsche Höhlenausstellung wird ein voller Erfolg. Bald spricht niemand mehr vom Louvre oder von der Tate Gallery.“ Bleibt uns nur noch, Graf Karl Otto von und zu Sirgenstein viel Glück zu wünschen.
Story: Stein Zeit
Foto: Neander Tal |